features win over simplicity

aus don norman’s: “simplicity is highly overrated”:

»“are you one of those people who wants to give up control, who thinks less is better?” asked this usability expert. “don’t you want to be in control?”

[…]

why do we deliberately build things that confuse the people who use them?
answer: because the people want the features. because simplicity is a myth whose time has past, if it ever existed.
make it simple and people won’t buy. given a choice, they will take the item that does more. features win over simplicity, even when people realize that it is accompanied by more complexity.

[…]

when it comes time to purchase, people tend to go for the more powerful products, and they judge the power by the apparent complexity of the controls. if that is what people use as a purchasing choice, we must provide it for them. while making the actual complexity low, the real simplicity high. that’s an exciting design challenge: make it look powerful while also making it easy to use. and attractive. and affordable. and functional. and environmentally appropriate. accessible to all.«

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tom haberfellner

interaction designer (since 1996, then at peter purgathofers uid-lab of igw), working at GP designpartners, german UPA expert :-) who helped 2005 translate ixdg/ ixda.org into german (web-archived: https://bit.ly/ixda-de-translate)

4 thoughts on “features win over simplicity”

  1. simplicity – diesem thema widmete ich ebenfalls ein Kapitel meiner diplo. Herr Norman versteht es, in seinem kritisierenden Artikel die Simplicity zu verdammen und mit anscheinend überzeugenden Beispielen, wie Toastern in Korea die Komplexität gewinnen zu lassen. “Make it simple and people won’t buy.”

    Die Sache mit den Features ist auch ein heißes Thema. Würde es nicht funktionieren, was würden die Handy-Hersteller in Zukunft machen? Das Marketing ist hier Entscheidungsträger und Verkaufszahlen haben das Vorwort.

    “Yes, we want simplicity, but we don’t want to give up any of those cool features. Simplicity is highly overrated.”

    Und Apple? sie versuchen mit ihrem neuen >>iPhone

  2. Das sich Features verkaufen stimmt schon. Nur darf man dabei meiner Meinung nach nicht alle User in einen Topf werfen. Klassisches Beispiel: meine Mutter hat sich bei mir beklagt, dass ihr neues Handy (auf welches sie umsteigen musste da ihr altes kaputt gegangen war) viel zu kompliziert sei, und dass sie außerdem gerne größere Tasten hätte. Die eingebaute Kamera verwendet sie überhaupt nicht…

    Das Problem ist wahrscheinlich, dass diese User vermutlich nur ein eher kleiner Teil der Gesamtpopulation sind.

    Die Sache mit den Features ist in Wirklichkeit recht komplex:
    Menschen können bei einer Kaufentscheidung nur relativ wenige Faktoren (Preis, Aussehen, Feature A, Feature B, …) auf einmal berücksichtigen. Und da viele Features auch unbekannt sein dürften (hab das umlängst beim Thema DVD/HD-Rekorder mal wieder selbst erlebt) wird bei gleichem Preis halt normalerweise das Modell mit den meisten Features gewählt (außer man beschäftigt sich lange mit den Details und weiß dann ganz genau was man braucht und was nicht).

    Und dazu kommt noch, dass sich die Usability vieler Geräte (Handys, HD-Rekorder, MP3-Player, …) erst im Alltagsgebrauch herausstellt, wenn keine Möglichkeit mehr besteht das Teil umzutauschen.

    Ich denke also dass die User gar nicht unbedingt auf Features aus sind, sondern einfach viel für ihr Geld bekommen wollen. Und da sich manche Aspekte im Geschäft halt einfach nicht bewerten lassen, drängt sich die Anzahl der Features in den Vordergrund …

  3. Nachdem ich mir die Sache jetzt einige Zeit durch den Kopf habe gehen lassen muss ich doch sagen, ich bin etwas enttäuscht von Don Norman und seiner etwas zu polemischen Aussage.

    > make it simple and people won’t buy.
    > given a choice, they will take the item that does more.

    Ich denke, es geht natürlich schon darum soviele Features wie möglich zu “erstehen” (am besten 250 zum Preis von 200). Aber ist der Gedanke von Simplicity nicht, diese Features so einfach wie möglich zu gestalten bzw. zugänglich zu machen?

    Die Frage muss doch lauten, “Wollen Sie einen Videorekorder mit 250 Features, 3 Jogdials, 25 Tasten auf erster Ebene, 12 Tasten auf zweiter Ebene zum herausfahren und 8 verschiedenfarbige Buttons zusätzlich. Das ganze mit einem Handbuch so dick wie das ÖTB?
    Oder möchten Sie denselben Videorekorder, zu bedienen mit einem Jogdial und 5 Knöpfen?” und ich denke für die meisten Kunden und Benutzer wäre die Wahl relativ einfach.

    (Man könnte auch fragen, möchten Sie einen Videorekorder von Apple oder einen von Microsoft? 🙂

    Die Gleichung ‘Simplicity = wenig Features’ ist meiner Meinung nach eine Falschinterpreation vom good old Norman. Das ganze riecht für mich auch etwas nach Publicity-“Schindung”.

    Lg, Erhard

  4. Hallo,

    Ich habe gerade den Artikel von Don Norman gelesen und ich habe mich wider Erwarten nicht darüber aufgeregt. Simplicity heisst nicht weniger Features, sondern bessere – weil einfachere – Benutzbarkeit dieser Features. Apple schafft es, Simplicity zu erzeugen, die Mr. Norman widerlegt, da sich Produkte wie der iPod fantastisch verkaufen lassen.

    Trotzdem fand ich einige interessante Ansätze, die ich zwar nicht gerne höre, denen ich aber leider zustimmen muss, wie zum Beispiel dieser Satz aus seinen Addendum zum Artikel:

    “Avoid the engineer’s and economist’s fallacy: don’t reason your way to a solution — observe real people. We have to take human behavior the way it is, not the way we would wish it to be.”

    Grüße, Dirk

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