Ein Blogpost vom 19. März 2013, den ich nicht veröffentlich habe. War aber so interessant, dass ich es jetzt mache 🙂
Herr Thomas Fraenzl (ehemaliger Chef des User Interface Centres Frequentis) und meine Wenigkeit hatten die Ehre, einen Blick hinter die Kulissen einer der weltweit größten UX Abteilungen zu werfen. Ja, ja, die Rede ist von SAP. Vier Stunden lang durften wir plaudern, schauen und fragen, was sich dort wirklich tut.
250 Designer (!) (Interaction, Visual, Researcher, Usability Engineers, etc.) auf weltweit 6 Standorten (Walldorf, Berlin, New York, Montreal, Bangalore, Shanghai) heißt es dort auf ein Ziel einzuschwören. “Bring UX to this company”. Dass das nicht immer so war und woher der große Sinneswandel kam, erzählte uns Matthias Harbusch (UX Lead in Walldorf) dann persönlich.
“Bei uns kam der Druck direkt vom Markt. Weshalb wir nun erstmals einen wirklichen Hebel in die Hand bekamen. Von jetzt an können auch Projekte auf HOLD gesetzt werden, wenn die User Experience nicht ausreichend ist oder ein Projekt keinen direkten Kontakt zu Benutzern hatte.” Das klingt nicht nur erstaunlich, sondern es hat vor allem große Auswirkungen auf die Releases und die DEV Teams.
Entwickler werden jetzt auch bereits in erste Designworkshops mit Kunden genommen, wo sie hautnah mitbekommen, wie schwer sich z.b. User mit ihrem System tun können. “Wichtig ist, durch dieses Tal der Tränen zu gehen, also zu erleben, wie sich Benutzer manchmal abmühen, mit Themen, die wir nie als problematisch betrachteten. Das ist oft heilsam.”
Für Design Workshops gibt es einen eigenen Raum und dass der Begriff “Design Thinking” auch bei SAP Einzug erhalten hat, wird an der Beschriftung am Eingang zu diesem klar. 10 Entwickler Lines werden von den Designern, zu denen Researcher, Interaction Designer, Visual Designer und Usability Engineer zählen, bedient.
Danke an der Stelle an SAP für den Austausch, der hoffentlich für beide Seiten interessant war.